Lebensmittel-Deklaration
Logo “ohne Gentechnik” ist Mogelpackung
Das neue Label des Bundesverbraucherministeriums erlaubt weiterhin Verunreinigungen der Lebensmittel bis zur Nachweisgrenze von 0,1%, sofern diese technisch unvermeidbar oder zufällig sind. Die Lebensmittel selbst dürfen keine gentechnisch veränderte Pflanze sein oder daraus hergestellt sein. Das gilt auch für die weiteren Zutaten sowie Zusatzstoffe.
Für tierische Lebensmittel gelten allerdings besondere Regelungen die Futtermittel betreffend. Soll z.B. Milch oder ein Schweineschnitzel den Anforderungen „Ohne Gentechnik“ genügen, muss der Hersteller dafür sorgen, dass die Tiere keine gentechnisch veränderten Futterpflanzen gefressen haben – allerdings nur während eines bestimmten Zeitraums (Milchkühe drei Monate, Schweine vier Monate vor der Schlachtung): Erlaubt sind weiterhin Zusatzstoffe und Medikamente, die mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt worden sind. Auch sind im Futter selbst GVO-Verunreinigungen von bis zu 0,9% zulässig, wenn deren Eintrag zufällig oder technisch unvermeidbar war. Da von Gentechnikfreiheit also keine Rede sein kann, handelt es sich hier um eine Mogelpackung. So kommt die Genindustrie der schleichenden Einführung der Gentechnik wieder ein Stück näher. Richtig wäre allein die umgekehrte Deklaration: Alles was Gentechnik enthält, müsste entsprechend gekennzeichnet werden. Einen besseren Wegweiser beim Einkauf von Lebensmitteln ohne Gentechnik ist das BIO-Siegel. Regelt es die Einhaltung von Gentechnik-Freiheit doch viel konsequenter und nachhaltiger.
http://www.ohnegentechnik.org/